Heute muss ich mich hier mal wieder ordentlich auskotzen. Sorry falls ihr heute etwas fröhliches und reisetechnisches erwartet habt, aber heute dreht sich eimal alles um das Business, um die Blogosphäre, in der Gesamtheit in wir uns alle befinden und jeden Tag um ansehen kämpfen und versuchen der Ansprüche, der Anforderungen und Arbeit gerecht zu werden. In der wir versuchen uns von “den Anderen” in der Branche abzuheben. Es besser zu machen, uns auszuzeichnen und “das Gute” immer mehr zum Vorschein bringen zu wollen. Aber ganz ehrlich, ihr macht es uns wirklich nicht leicht..
“die Anderen” – Die die auf Kennzeichnung keinen Wert legen
Ich kann es einfach nicht mehr länger ansehen, wirklich, es kotzt mich nur noch an. Ich habe es versucht. Ich habe versucht darüber hinwegzusehen. Habe mir eingeredet “ach die haben ja nur keine Ahnung” “die meinen das bestimmt nicht so”. Ich habe “die Anderen” sogar angeschrieben, die Lage versucht zu erklären. Es zu verdeutlichen. DIE RECHTSLAGE. Ist ja nicht so als würde ich einfach meine persönlichen Wünsche preisgeben, nein, hier geht es um eine Rechtslage an die wir uns ALLE zu halten haben! Wenn du ein Blogger bist, ein Influencer, ein Instagram Sternchen oder Youtuber oder wie auch immer du dich nennen möchtest, dann bist du verpflichtet, deine Werbung – also alles wofür du bezahlt wurdest – als Werbung zu markieren.
Zu sagen “oh das wusste ich nicht, damit kenne ich mich nicht aus” das ist keine Ausrede. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Ich kann dem Polizisten auf der Straße auch nicht einfach sagen, ich habe das 30er Schild übersehen und bin deshalb schön 50 gefahren. Das geht nicht! Wenn du dir ein Business aufbauen willst, oder Geld verdienen möchtest, dann musst du dich leider Gottes informieren und vorab die Rechtslage klären. Du kannst nicht einfach jedes Wochenende eine andere Designertasche und die tolle Website dazu promoten oder von einem Hotel in das nächste Reisen und dich dafür bezahlen lassen und das ganze dann so aussehen lassen als wäre das “ganz normal”. Das ihr lieben unwissenden, ist Schleichwerbung und Strafbar. Hier gibt es einen sehr guten Artikel.
Ach mir wird schon nichts passieren… die Andern machen es ja auch so
So jetzt wird es ein bisschen kompliziert. “Die Anderen” reden sich dann nämlich meistens auf “die Anderen” aus. Also das sind dann die, die ebenfalls zu der “ich kennzeichne meine Werbung nicht” gehören. Ich verstehe das einfach nicht. Einerseits tut es ja gar nicht weh, wenn ich meine Werbung als Werbung kennzeichne, andererseits ist es doch schön sagen zu können, dass tolle namhafte Firmen auf einen Zukommen und eine schöne Kooperation auf die Beine stellen wollen. Da bin ich doch so ehrlich und lasse das meinen Lesern wissen oder? Da fällt mir doch keine Perle aus der Krone. Manoman, ich verstehe es einfach nicht. Ich checks echt nicht, was jetzt tatsächlich der Grund ist warum die Leute das nicht markieren?
Will das die Firma nicht? Dem hast du dann auch noch zugestimmt? Ihr habt also einen “bösen Packt” geschlossen und macht euch jetzt über die Hintertür an junge Leute ran und wollt denen was “andrehen”?! Ist das euer Ernst? Solche Firmen unterstützt ihr tatsächlich? Ihr lässt euch dafür auch noch bezahlen? Wie widerlich ist das denn eigentlich! Sorry falls ihr euch jetzt denkt ich dreh völlig durch, aber ich musste jetzt gerade echt ganz ganz vielen auf Instagram entfolgen weil ich mir das nicht mehr ansehen kann! Weil ich es nicht verstehe wie man sich so verkaufen kann… Aber da sieht man halt mal wieder was das liebe Geld aus uns Menschen alles macht.
Ruhm und Geld um jeden Preis – ist es das was du willst?
Eines muss ich jetzt aber noch sagen, ihr könnt tun und lassen was immer ihr wollt. Ihr müsst nur UNS verstehen (sorry, ich muss es jetzt auch aussprechen) DIE GUTEN – denn das sind wir nun mal, und ihr nicht. Wir halten uns an die Spielregeln und an das Gesetz, ihr nun mal nicht. Ihr macht uns die Arbeit verdammt schwer. Weil die Firmen sich verleiten lassen. Weil wir nicht zusammenarbeiten und weil wir gespalten sind. Deshalb passiert das ja auch, dass Firmen Schleichwerbung machen wollen. Weil es immer irgendwelche Leute gibt, die es mit sich machen lassen. Würden wir alle an ein und dem selben Strang ziehen, hätten dubiose Firmen keine Chance mehr und würden sich ebenfalls an die Spielregeln halten und uns nicht verarschen.
Ich hoffe echt sehr, dass ich jetzt einige mit diesem doch sehr ernst gemeinten Beitrag wachrütteln konnte. Denn ich glaube auch, dass viele der jungen Mädels das nicht machen, weil sie grausam sein wollen und um jeden Preis zu Geld und Ruhm kommen wollen, sondern weil sie sich einfach nicht mit der Materie auseinandergesetzt haben. Was zwar auch nicht viel besser ist aber immerhin den Ansatz zur Verbesserung mitbringt. Deshalb bitte bitte bitte, haltet euch an die Spielregeln, googlet euch einfach mal durch. Es gibt so so viele unzählige Artikel im Internet die euch dabei helfen können und ansonsten steht euch ja auch eine ganz simple Rechtsberatung zu. Ruft einfach mal bei eurem Rechtsschutz an und fragt dort doch nach, oder fragt einen Freund oder bekannten der sich eventuell damit auskennt.
Denn ich glaube kaum, dass es euer Ziel ist, von Google abgemahnt zu werden, oder? Wollt ihr euch wirklich mit so einem Schwachsinn eure hart aufgebaute Online Präsenz zerstören? Nur wegen einem einfachen Satz, den ihr bei euren Beiträgen hinzufügen müsstet und einem Attribut im Link (Stichwort: nofollow). Lasst uns doch alle gemeinsam Arbeiten. An einem Strang ziehen. Lassen wir die Missgunst, die Gier und die Eifersüchteleien einfach mal hinter uns. Wäre die Blogosphäre dann nicht so viel schöner? Ich bin mir sicher, dass es viel viel schöner wäre!
PREACH!
Ich finde sowas auch unheimlich schlimm, nervig und egoistisch. Danke, dass du dich so öffentlich dazu aussprichst. Und ja, auch wenn der Text etwas “gemein” ist, finde ich das es absolut nötig ist. Eigentlich sagt einem ja schon der Hausverstand, dass man bezahlte Beiträge kennzeichnet. Ich finde am Blog läuft das ganze eh schon “ziemlich gut” – auf Instagram hingegen, finde ich immer wieder neue Blogger und Instagramer die sich einfach nicht an die Spielregeln halten. Ganz ganz oft auch “große” Sternchen. Meiner Meinung nach ändert ein #ad nach dem Text nichts am Bild und der Qualität des Posts. Wieso sollte ich es dann einfach weglassen? Nur wegen ein paar Euro mehr? Toller Charakter :D
Rant over! Ich stimme dir auf jeden Fall zu 100% zu. Gott sei Dank gibts ja doch sehr viele ehrliche Blogger ;)
Diesen Beitrag und deine Meinung unterstütze ich voll. Ich kann es ebenfalls nicht verstehen – Blogger haben perfekt aufgebaute Blogs, tolle Bilder, eine riesige Followerzahl, aber kennzeichnen ihre Werbung nicht. In solchen Fällen glaube ich auch ehrlich gesagt nicht daran, dass sie es nicht besser wissen, sondern dass das wirklich reine Absicht ist. Denn wenn die Kooperations-Posts die ‘eigenen’ Posts an der Zahl übertrumpfen, verabschieden sich ggf. auch ein paar Follower. Aber sie wissen ja scheinbar wie es geht, bei den ganzen perfekten Bildern, dem perfekten Blogdesign und so weiter. Da kann mich dann niemand mit “Ich wusste das nicht” überzeugen. Auf Instagram geht mir das aber noch mehr auf den Keks, als auf irgendwelchen Blogs. Ich kann mich jetzt aus dem Stand nicht an einen Instagramer erinnern, der wirklich mal in einen offensichtlich gesponsorten Beitrag geschrieben hat, dass er hier von einer Firma unterstützt wurde. Da gefallen mir die ganzen BibisBeautyPalace-YouTuber noch besser, die, völlig ab vom Thema, mitten im Video irgendeine App vorstellen – da steht dann wenigstens deutlich lesbar “Untersützt durch Produktplatzierung”. Bei den von dir genannten Situationen oder bei den Instagramfällen kommt man sich jedoch einfach nur verarscht vor und bekommt schlechte Laune… macht auch gleichzeitig nicht gerade sympathisch. Aber vielleicht wird sich das ja iiiirgendwann nochmal ändern.
Hi Julia,
ich finde du hast grundsätzlich Recht. Jedoch ist auch die Rechtslage nicht ganz eindeutig was Blogger betrifft, wie auch in dem von dir verlinkten Artikel zu sehen ist. Auf der Cebit bei Rock the Blog gab es dazu auch einen Vortrag einer Anwältin, die deutlich gemacht hat, dass bezahlte Artikel, die redaktionell aufgemacht sind, deutlich mit den Worten “Werbung” oder “Anzeige” gekennzeichnet sein müssten. Im Online-Bereich bei Bloggern, gibt es allerdings noch keine Urteile. Wenn du dich also über “die Anderen auskotzt”, interessiert mich, wie du deine Beiträge bzw. PR-Samples grundsätzlich kennzeichnest. Denn wenn man es wirklich so streng sieht, wie du es verlangst, reicht ein “In Zusammenarbeit mit XY” nicht aus, da für den Leser daraus nicht klar wird ob Geld geflossen ist, oder nicht. Laut der Anwältin sind ebenfalls Affiliate-Links kennzeichnungspflichtig, da man auch für diese Geld bekommt. Ich bin aber ganz deiner Meinung, dass man als Leser immer irgendwie sehen können sollte, ob es sich bei einem Post um eine Kooperation handelt oder nicht. Da habe ich mich auch schon oft gewundert. Ich bin wirklich gespannt, wann die Rechtslage für Blogger und Influencer auf Social Media dabei klarer wird, wie welche Arten von Werbung zu kennzeichnen sind.
Viele Grüße, Jessika
http://www.jessikafashion.com
Hi Jessika,
also grundsätzlich ist es bei mir immer in jedem Text herauszulesen, dass es sich um eine Kooperation handelt, da ich dann meistens schreibe “in Zusammenarbeit mit XY habe ich dann/die/das…” zudem gibt es bei mir in den Beiträgen dann zusätzlich immer einen extra Menüpunkt in dem dann nochmal steht “dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit der Firma XY entstanden, die Meinung die ich hier vertrete ist zu 100% meine eigene” das steht auch MITTEN bzw. weit oben im Beitrag und nicht am Ende. Da ich eigentlich keine PR Samples bekomme, sind diese auch in keinen Post zu finden – diese chinesischen Produktzusendungen habe ich schon vor langer Zeit abgestellt. Da ich jetzt aber auch nicht wirklich Fashion blogge sondern eher Travel, bin ich da eh nicht die Zielgruppe für. Zudem steht in meinem Impressum ganz deutlich das ich Partner von Affiliate Programmen bin und was das für den Leser bedeutet. Auch auf meinen Shops ganz unten in der Fußzeile, dass es sich um Affiliate Links handelt :-)
Ganz liebe Grüße & schönen Abend,
Julia
Huhu,
ich kann deinen Ärger voll und ganz verstehen, aber es gibt wirklich auch Blogger, die das nicht wissen. Natürlich muss man sich informieren, aber es gibt nunmal keine Gebrauchsanweisung à la “Das musst du wissen und beachten”, zumindest habe ich nichts gefunden.
Ich bin mit meinem Blog noch sehr am Anfang und habe das Thema Schleichwerbung jetzt schon öfter gelesen und versuche es richtig zu machen. Aber bis jetzt habe ich dazu leider nicht viel finden können. Jeder kennzeichnet die Werbung in Beiträgen anders und hält es dann für richtig. Gibt es denn irgendwo eine Art Anleitung bzw wie gebe ich Werbung in Blogposts richtig an, damit sie nicht abgemahnt werden? Wenn ich ein Produkt vergünstigt oder kostenlos erhalten habe, gebe ich am Anfang des Beitrages an, dass Werbung enthalten ist. Bei bezahlten Beiträgen würde ich das ebenfalls tun, aber davon bin ich noch weit entfernt. Wenn sich Werbelinks bzw Affiliatelinks im Beitrag befinden, gebe ich das auch am Anfang an. Aber ist das so ausreichend oder muss ich noch was beachten?
liebe Grüße
Josy
WORD! Hoffentlich wird sich das bald mal ändern!!
Ich kann deine Worte gut verstehen. Aber woher weiß man denn, dass der Blogger x wirklich Schleichwerbung macht? Ich hatte es z.B. schon ein paar Mal, dass ich mit “dubiosen Bedingungen” angefragt wurde (keine Kennzeichnung, dofollow, etc.). Wenn ich dann geantwortet habe und alles erklärt habe, dann habe ich oftmals ein “normales/gesetzkonformes” Angebot bekommen und konnte es dann annehmen. Ich habe extra eine Seite auf der ich beschreibe wie genau ich kennzeichne. Bis jetzt kam die Rückmeldung, dass so alles ok ist und ich nicht mehr machen muss… Eine einheitliche Richtlinie für alle Blogger wäre sicher hilfreich. Arbeitet styleranking nicht daran?
Sehr guter und informativer Beitrag! Wir haben zwar (noch) keine bezahlten Kooperationen auf dem Blog, ich verstehe auch nicht warum man das verbergen sollte. Aber klar – mich nervt es an ehemaligen Lieblingsbloggern auch, dass die nur noch bezahlte Beiträge posten und jeden Tag tonnenweise Klamotten annehmen von irgendwelchen China Shops die dann nach 1x tragen im Müll landen. Klar müssen Blogger von was leben, dann soll doch aber auch auf Qualität statt Quantität geachtet werden.
Liebe Grüsse
Sylvia
http://www.mirrorarts.at/
Super toller Post! Und ich finde eine Spur Emotionalität darf man sich bei diesem Thema schon erlauben ;) ergänzen würde ich noch gerne am Ende, dass ja nicht nur eine Abmahnung von Google droht (was ja eher auf die dofollow/nofollow Problematik bezogen ist) sondern der faktische Verstoß gegen das deutsche Gesetz. Theoretisch könntest du und auch ich als Mitbewerber in dieser Branche zu einem Anwalt gehen und die Blogger wegen Wettbewerbsverzerrung verklagen. Wird bestimmt früher oder später der Fall sein, dass jemand mal diesen Schritt wagt…
Liebst ♥
Lea Christin
Ja, das ist echt nervig.. Sehe das auch super oft bei Instagram, sowohl bei kleineren Bloggern als auch bei den großen. Aber generell kennzeichnen nur die wenigsten ihre Beiträge korrekt. Gut ist ja schonmal, dass sie es überhaupt kennzeichnen. Aber oft sehe ich ein “in freundlicher Kooperation mit” am Ende des Beitrages. Rechtlich gesehen ist das auch nicht korrekt. Es MUSS tatsächlich Anzeige oder Werbung stehen, weil Sponsored und ähnliches nicht genug ist. Außerdem muss es am Anfang des Artikels stehen, nicht am Ende, ansonsten kann man abgestraft werden. Machen aber auch nur die wenigsten…
Wie Du schon schreibst, ist es Business. Wenn Du durch diese Praxis tatsächlich einen Wettbewerbsnachteil erfährst, gibt es den Rechtsweg.
Ich kann Deinen Ärger absolut nachvollziehen, aber ich muss auch sagen: wenn man so schimpfen kann über etwas, das andere unterlassen, wundert es ein wenig, dass man nur “jammert”, aber nichts tut. Schließlich könnte man damit im Sinne der Zivilcourage den ersten Dominostein kippen. Zum Anwalt und abmahnen lassen.
Natürlich ist es einfacher gesagt als getan. Ich würde mir nur wünschen, dass auf große Emotionsexplosionen auch mal Taten folgen würden. Schließlich wird hier ja auch das Recht als Argument herangezogen. In den Fall muss es aber einen Geschädigten geben, der sein Recht in Anspruch nehmen kann.
Ich hoffe, es geht nach dem Gefühlsausbruch besser und Du siehst das Fehlerverhalten anderer auch als Vorteil für Dich. Solltest Du aber wirklich Nachteile haben, fass den Mut und setz Dich durch. Das ist vermutlich auch nachhaltiger für die Seele.
Hallo, liebe Julia!
Eigentlich wollte ich diesen Beitrag schon längst kommentieren. Ich habe ihn nämlich schon am Tag der Veröffentlichung gelesen. Allerdings mit dem Handy und da hätte es dann doch ewig gedauert, dir zu schreiben. Ich habe auch schon mit Kerstin über diesen Bericht gesprochen und dank ihr bin ich überhaupt darauf gestoßen. Und ich muss dir einmal ein großes Lob aussprechen, dass du nicht den Mund hältst und dieses Problem offen und ehrlich ansprichst. Und ich kann deinen Ärger total verstehen – mir geht es da nicht anders, denn es ist einfach unfair, wenn sich manche nicht an die Spielregeln halten. Schleichwerbung finde ich übrigens genauso schlimm, wie wenn man kein vollständiges Impressum hat. Wenn man sich nicht an Gesetze halten kann, sollte man keinen Blog betreiben. Punkt! Apropos Punkt: Du hast es wirklich sehr gut auf den Punkt gebracht und ich konnte den ganzen Beitrag über nur zustimmend nicken.
Ich hoffe wirklich, dass dieses Fehlverhalten von “den anderen” irgendwann Konsequenzen tragen wird. Beten wir, dass der Tag kommen wird.
Liebste Grüße
Lisa